5 wesentliche psychologische Prinzipien für UX/UI-Designer

Das Verständnis des menschlichen Verhaltens anhand psychologischer Prinzipien der UX/UI ist für die Gestaltung intuitiver digitaler Erlebnisse von entscheidender Bedeutung. Indem sie herausfinden, wie unser Gehirn Informationen verarbeitet und speichert, können Designer fundiertere Entscheidungen über visuelle Hierarchie, Navigation und Interaktion treffen.

In diesem Artikel stelle ich Ihnen vor fünf Psychologische Prinzipien von UX/UI Schlüssel, die Ihren Designprozess verbessern können. Somit wird jedes Prinzip durch konkrete Beispiele veranschaulicht, was die Anwendung in der Arbeit erleichtert.

 

1. Hicks Gesetz: Weniger ist mehr

Quelle: Invesp

Hicks Gesetz besagt, dass die Entscheidungsfindung umso länger dauert, je mehr Optionen einem Benutzer zur Verfügung stehen.

Stellen Sie sich vor, Sie sind in einem Restaurant. Ein 10-seitiges Menü wird Sie mit Optionen überwältigen, während ein einseitiges Menü Ihnen die Auswahl erleichtert. Das gleiche Phänomen gilt für digitale Schnittstellen.

Beispielsweise kann eine überladene Navigationsleiste die Informationssuche erschweren und frustrierend machen. Aus diesem Grund werden in den meisten Navigationsmenüs nur wenige Hauptkategorien angezeigt, auf die durch Bewegen des Mauszeigers oder Klicken die Unterkategorien zugegriffen werden können. Ebenso verwenden E-Commerce-Sites Karussells, um jeweils nur eine begrenzte Anzahl von Produkten anzuzeigen. So wird eine kognitive Überlastung vermieden, und dennoch eine Auswahl geboten.

Wie wendet man es an?

  • Vereinfachen Sie die Navigation, indem Sie Inhalte in übersichtliche Kategorien gruppieren.
  • Begrenzen Sie die Anzahl der in Menüs und Filtern sichtbaren Optionen.

Das Hick'sche Gesetz wird in der UX häufig verwendet, um die Navigation zu vereinfachen und die Entscheidungsfindung zu beschleunigen, wie in Nielsen Norman-Gruppe.

2. Kognitive Belastung: Überfordern Sie den Benutzer nicht

Kognitive Belastung bezieht sich auf die geistige Anstrengung, die zur Verarbeitung von Informationen erforderlich ist. Je höher der Aufwand, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Benutzer frustriert wird oder aussteigt.

Es gibt drei Arten kognitiver Belastung:

  • Intrinsische Ladung : Der Aufwand, der erforderlich ist, um neue Informationen zu verstehen. Ein Tourist beispielsweise, der zum ersten Mal versucht, einen Plan der Pariser Metro zu entziffern, wird Schwierigkeiten haben, das Zusammenspiel der Linien, Farben und Stationen zu verstehen.
  • Deutscher AngriffDer Aufwand, Informationen zu verarbeiten und ins Langzeitgedächtnis zu integrieren. Deshalb hilft die Verwendung vertrauter Muster (Hamburger-Menüs, Registerkartenleisten) den Benutzern, sich schnell an eine neue Benutzeroberfläche zu gewöhnen.
  • Äußere Belastung : Der vergeudete Aufwand durch schlechtes Design. Eine Webseite mit vielen Schriftarten, übermäßigen Farben und einer verwirrenden Informationshierarchie lenkt ab und erschwert die Navigation.

Wie wendet man es an?

  • Verwenden Sie bekannte Schnittstellenmuster, um den Lernaufwand zu reduzieren.
  • Definieren Sie eine klare visuelle Hierarchie mit klar definierter Typografie, Abständen und Farben.
  • Vermeiden Sie unnötige Ablenkungen, indem Sie die Schnittstellen übersichtlich und funktional halten.

Die Reduzierung der kognitiven Belastung ist für die Verbesserung der Benutzererfahrung von entscheidender Bedeutung, wie in diesem Artikel derStiftung für Interaktionsdesign.

3. Der Von-Restorff-Effekt: Die Kraft des Kontrasts

Der Von-Restorff-Effekt legt nahe, dass hervorstechende Elemente leichter zu merken sind.

Stellen Sie sich eine Gruppe von neun Jungen und einem Mädchen vor: Das Mädchen wird sofort Ihre Aufmerksamkeit erregen. Dieses Prinzip gilt auch in UX/UI. Ein Call-to-Action (CTA)-Button in einer hellen Farbe fällt vor einem neutralen Hintergrund sofort auf. Dieser Kontrast kann durch Farbe, Größe, Form, Typografie oder sogar Animation erzeugt werden.

Wie wendet man es an?

  • Heben Sie wichtige Aktionen (wie „Anmelden“ oder „Jetzt kaufen“) optisch deutlich hervor.
  • Verwenden Sie Kontrast, um wichtige Elemente hervorzuheben, ohne das Design zu überladen.
  • Experimentieren Sie mit Animationen oder Mikrointeraktionen, um die Aufmerksamkeit subtil zu lenken.

4. Der Serienpositionseffekt: Der Standort ist wichtig

Quelle: Interactive Design Foundation

Der serielle Positionseffekt erklärt, dass wir uns die ersten und letzten Elemente einer Liste besser merken.

Beispielsweise bleiben dem Publikum die Eröffnungs- und Schlussszenen eines Theaterstücks besser in Erinnerung als die Mittelszenen. Dieses Prinzip hat direkte Auswirkungen auf die Gestaltung von Benutzeroberflächen, insbesondere auf die Anordnung der Navigationselemente.

Bei mobilen Apps werden wichtige Aktionen wie die Navigation oft am oberen oder unteren Bildschirmrand platziert, um ihre Erreichbarkeit und Einprägsamkeit sicherzustellen.

Wie wendet man es an?

  • Priorisieren Sie Schlüsselelemente in Navigationsmenüs.
  • Nutzen Sie strategische Standorte für Banner, Benachrichtigungen und Werbeaktionen.

5. Fitts' Gesetz: Machen Sie Klicks einfach

Quelle: think360

Fitts' Gesetz besagt, dass die Zeit, die zum Erreichen eines Ziels benötigt wird, von seiner Größe und der zurückzulegenden Entfernung abhängt.

In der UX bedeutet dies: Je größer und näher ein interaktives Element ist, desto einfacher ist es, darauf zu klicken oder es zu berühren. Beispielsweise sollte eine Produktkarte mit Bild und Text vollständig anklickbar sein, anstatt die Interaktion auf eine kleine Schaltfläche „Details anzeigen“ zu beschränken.

Wie wendet man es an?

  • Stellen Sie sicher, dass Schaltflächen und interaktive Elemente groß genug sind, um auf Mobilgeräten problemlos angetippt werden zu können.
  • Sorgen Sie für ausreichend Abstand zwischen interaktiven Elementen, um Fehlklicks zu vermeiden.

Schlussfolgerung

Bei der Anwendung psychologischer Prinzipien auf UX/UI geht es nicht nur um Ästhetik – es geht darum, Erlebnisse zu gestalten, die mit der Denk- und Interaktionsweise der Benutzer mit digitalen Medien übereinstimmen. Hier ist eine Zusammenfassung der fünf behandelten Prinzipien:

  • Hicks Gesetz : Reduzieren Sie die Auswahlmöglichkeiten, um die Entscheidungsfindung zu beschleunigen.
  • Kognitive Belastung : Reduzieren Sie den geistigen Aufwand mit einem klaren und intuitiven Design.
  • Von-Restorff-Effekt : Verwenden Sie Kontrast, um wesentliche Elemente hervorzuheben.
  • Serienpositionseffekt : Platzieren Sie wichtige Informationen an strategischen Orten.
  • Fitts' Gesetz : Erleichtern Sie den Zugriff und die Verwendung interaktiver Elemente.

Natürlich gibt es noch viele andere psychologische Prinzipien, die UX/UI beeinflussen, aber durch die Einbeziehung dieser fünf Konzepte in Ihre Arbeit werden Sie Produkte erstellen, die intuitiver sind und von den Benutzern geschätzt werden.

 

Aki Matsunaga, UX/UI-Designer und Produktdesigner bei UX-Republic